Liquid Work – Die Arbeit um den Menschen biegen


Nicht wenige Menschen sehen in der strikten Trennung von Beruf und Privat die effektivste Möglichkeit im Kampf gegen die massenhafte arbeitsbedingte Zunahme von Burn-Out, psychosomatischen Erkrankungen und Depressionen. Nur wer es schafft, in der Freizeit Smartphone und Kopf abzuschalten, entgeht dem drohenden Psychoinfarkt.

Ist dies aber tatsächlich so? Oder ist es nicht eher eine Illusion, dies tatsächlich umsetzen zu können? Ist es nicht sogar eher für beide Seiten ein fauler Kompromiss? Unabhängig von der Tatsache, dass permanente Erreichbarkeit längst in die Arbeitsverträge (Legalität hin oder her) Einzug gehalten hat, stellt sich die Frage, ob sich der Kopf ebenfalls mit dem Druck auf den „Off-Knopf“ des Smartphones abschalten lässt. „Kopfkino“ nennt sich diese Dauerschleife, welche nicht wenigen die doch so wertvolle Freizeit (sind wir tatsächlich in der Wahl dieser Zeit frei?) gewaltig verhagelt. Unzählige Bücher füllen die Regale, welche mit allerlei Tipps und guten Ratschlägen den Weg zum „Off-Button“ des Kopfkinos ebnen sollen. Ob, und wie lange es tatsächlich zum Erfolg gereicht, ist fraglich, und muss Jeder für sich beantworten.

Ich stelle eher die Gegenfrage: Warum diese Trennung überhaupt mit Gewalt herbeiführen? Kann es nicht effektiver und gesünder sein, Beruf und Privates gar synergetisch zu verbinden?  Mehr von diesem Beitrag lesen

Michael Wieden – Autorenvorstellung


Zunächst möchte ich mich ganz herzlich bei Dr. Martin Bartonitz für seine herzliche und nachdrückliche (;-)) Einladung bedanken, mich an dieser Plattform und der damit verbundenen Initiative bedanken.

Eigentlich bin ich Betriebswirt und wir (meine Frau und ich) haben seit 2009 eine Agentur für Gründerberatung (Schwerpunkt Marketing). Dem Thema Marketing bin ich jedoch schon seit über 10 Jahren behaftet. Zunehmend musste ich jedoch in den letzten Jahren registrieren, dass die Marketingindustrie sich bei diesem Thema in eine Richtung bewegt, die ich nicht mehr gutheißen kann. Neuronales Marketing, RFID-Tracking und vieles mehr sorgen in meinen Augen für eine Entwürdigung des Menschen. „Nachhaltiges Marketing“ wird frei nach Schnauze definiert, ohne sich den Ursprung des Wortes „Nachhaltigkeit“ einmal anzusehen. Dabei geht es eigentlich bei „Nachhaltigkeit“ um schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, und nicht um „langanhaltenden Erfolg/Profit“. Und damit sind wir beim Thema, denn die wichtigste natürliche Ressource eines Unternehmens ist der Mensch. Somit wandelt sich unser Tätigkeitsfeld, was nicht zuletzt auch meinem Buch (Liquid Work – Arbeiten 3.0) geschuldet war.

Seit 2002 beschäftige ich mich zudem mit dem Thema „Chronobiologie“, vereinfacht gesagt, der Wissenschaft der inneren Uhr. Künstlicher Rhythmus (Arbeitszeiten) seit der Industrialisierung versus natürlichem Rhythmus (genetische bedingte Chronotypen wie z.B. Morgenmensch/Lerche oder Abendmensch/Eule). Welchen Effizienzschub hätte unsere Wirtschaft, wenn Menschen nach ihrem natürlichen Mehr von diesem Beitrag lesen